Phytotherapie

Der Einsatz von Pflanzen zur Gesunderhaltung

Die Verwendung von Kräutern für das Wohlbefinden ist so alt wie die Menschheit. Nicht nur Naturvölker nutzen die heilende Wirkung von Pflanzen. Die traditionellen Heilmethoden verwenden die Pflanzenheilkunde zur Abrundung ihrer Therapien. Selbst die Tiere wissen instinktiv welche Pflanzen ihnen helfen.

Allgemeines

In unseren Breiten war es Normalität, dass Klöster einen Kräutergarten besaßen. Die heilkundigen Mönche und Nonnen nutzten die Wirkung der Pflanzen zur Heilung und Vorbeugung von Krankheiten beim Menschen. Das Wissen über die heilenden Substanzen in den Pflanzen wurde von einer Generation zur nächsten Generation weitergegeben. In Omas Kräutergarten waren nicht nur Küchenkräuter zu finden. Selbst die Schulmedizin könnte ohne die Grundsätze der Pflanzenheilkunde nicht existieren.

Die heilkundige Landbevölkerung setzte ihr Wissen zum Wohle ihrer Haus- und Nutztiere ein. Das Pferd war ein lebenswichtiger Partner in vielen Bereichen. Die „alten“ Rittmeister waren Pflanzenexperten. Diese gesamten Erfahrungen und Erkenntnisse waren die Grundlage für die Veterinärmedizin.

Anwendungsbereiche

Die Phytotherapie nutzt die sanfte Wirkung der Pflanzen zur Heilung und Vorbeugung. Schmerzen werden gelindert und eine Kur stärkt das Immunsystem. Störungen im körperlichen Gleichgewicht werden bekämpft. Oftmals werden Kräuter zur Unterstützung von schulmedizinischen Behandlungen gegeben. Die Anwendung kann innerlich oder äußerlich erfolgen.

In der Phytotherapie werden frische und getrocknete Kräuter verwendet. Dabei wird die ganze Pflanze oder Teile der Pflanze wie beispielsweise

  • Blätter
  • Wurzeln
  • Blüten
  • Früchte
  • Rinde
  • Samen

genutzt. Der Kräuterextrakt wird als Tee, Tinktur, Pulver oder als ätherisches Öl angeboten.

Die Pflanzenheilkunde hilft dem Organismus beispielsweise bei:

  • Parasitenbefall
  • Störungen im Verdauungstrakt (Durchfall, Erbrechen)
  • Defizite im Bewegungsapparat (Arthrose, Arthritis)
  • Herz- und Kreislaufschwächen
  • Fell- und Hautproblemen
  • Entzündungen im Harnwegbereich

Verwendung von Pflanzen

Pflanzen sollten unter fachkundlicher Aufsicht (Tierheilpraktiker, Tierarzt) verwendet werden. Die Qualität der Inhaltsstoffe ist abhängig von Umwelt, Verarbeitung und Lagerung.

Fleischfresser (Hunde, Katzen) verarbeiten die Pflanzenzellulose schlecht. Hier müssen die frischen oder getrockneten Pflanzen zerhackt werden. Die nicht verdaulichen Bestandteile werden ausgeschieden (beispielsweise die Kotausscheidung bei grasfressenden Hunden). Katzen reagieren empfindlich auf ätherische Öle. Die Giftstoffe können durch ein fehlendes Enzym nicht abgebaut werden.

Bei Pflanzenfressern sind frische Kräuter unbedenklich zu verfüttern. Bei einem reichhaltigen Angebot wählt das Tier (Kaninchen, Meerschweinchen, Pferd) die geeignete Pflanze selbst aus. Die getrockneten Varianten können Probleme im Harnbereich verursachen.

Heilkräuter werden in der Phytotherapie ebenfalls gerne äußerlich angewandt. Salben und Tinkturen sind bei kleinen Verletzungen und Entzündungen hilfreich. Hier kann man fertige Produkte verwenden. Unter Anleitung oder mit heilpflanzlichem Wissen können die Kräuterextrakte selbst angesetzt werden.